Einbruchsicherheit – 11 Tipps für ein sicheres zuhause

Einbruchssicherheit - Bauträgersuche - Günstig gut gebaut

Im Jahr 2022 wurde laut aktuellen Polizeistatistiken in 65.908 Wohnungen und Häuser in Deutschland eingebrochen. Dabei entstand ein Schaden von mehr als 280 Mio. Euro. Diese Zahlen alarmieren zurecht, weshalb wir Ihnen in diesem Artikel die wichtigsten Tipps und Tricks näher bringen möchten, mit denen Sie Ihr Haus vor Einbrüchen schützen können.

Haus vor Einbruch schützen: So gelingt’s!

Bei dem Großteil der begangenen Einbrüche sind nach Aussagen der Polizei Gelegenheitstäter beteiligt. Diese haben oft, wenn überhaupt, nur einfaches Werkzeug bei sich. Deshalb können bereits folgenden Schritte dazu beitragen, ihr Hab und Gut zu schützen:

Haustür und Fenster sichern

Um den Einbrechern den einfachen Zugang zu ihrem Haus zu verwehren, sollten sie sowohl die Haustür als auch die Fenster abschließen, vor allem wenn niemand zuhause ist, aber auch nachts. Es kann außerdem sinnvoll sein, weitere Sicherungsmechanismen, wie z. B. Sicherheitsfolie, die das Einschlagen erschwert, an Glasflächen, anzubringen.

Potenzielle Hilfsmittel entfernen

Gegenstände wie Leitern oder Gartenstühle können das Eindringen in Ihr Haus erleichtern, gerade für Gelegenheitstäter. Solche Hilfsmittel sollten sie also stets so verstauen oder sichern, dass sie nicht als Einbruchswerkzeug genutzt werden können.

Wertgegenstände sichern

Begehrt bei Einbrechern sind Wertgegenstände wie

  • Schmuck
  • Elektronische Geräte
  • Bargeld
  • Wichtige Dokumente

Deshalb sollten Sie diese besonders sicher lagern. Wertgegenstände, die Sie nie oder nur selten nutzen, können in einem Schließfach bei Ihrer Bank am sichersten aufbewahrt werden. Schwieriger sieht es an dieser Stelle bei häufiger genutzten Wertsachen aus. Diese sollten Sie auf jeden Fall verstecken bzw. sicher verwahren, da sie einen großen Anreiz für potenzielle Einbrecher darstellen können. Hierfür bieten sich Tresore an. Welche Modelle für Ihren Zweck geeignet sind, können Sie bei einer Beratungsstelle der Polizei erfahren.

Keine Schlüssel verstecken

Auf dem Grundstück versteckte Haustürschlüssel sind meistens nicht ansatzweise so unauffällig versteckt, wie Sie denken. Insbesondere Verstecke in der Nähe der Haustür, z. B. unter der Fußmatte, hinter dem Briefkasten etc., werden oft von Einbrechern überprüft und sollten daher vermieden werden. Einen Ersatzschlüssel bei vertrauenswürdigen Nachbarn oder Freunden in der Nähe zu deponieren ist daher deutlich sicherer.

Signale für Abwesenheit vermeiden

Häuser und Wohnungen, die sichtbar leer stehen, sind die beliebtesten Ziele von Einbrechern. Aus diesem Grund sollten Sie darauf achten, alle erkennbaren Anzeichen, die auf Ihre Abwesenheit schließen lassen, zu vermeiden. Auch hier sollten Sie sich an Ihre Nachbarn oder gute Freunde wenden. Damit Ihr Haus weiterhin bewohnt wirkt, können Sie

  • Briefkästen leeren lassen,
  • Mülltonnen an die Straße stellen lassen und
  • Zeitschaltuhren oder “Smart Home”-Lösungen für Licht, Fernseher oder Rollläden nutzen.

Unser Tipp: Idealerweise sollten Sie die Rollläden nicht für die gesamte Dauer Ihrer Abwesenheit geschlossen halten, da diese nur vor Licht von außen schützen sollen und nicht dafür gemacht sind, Einbrecher abzuhalten. Sie würden also lediglich auf Ihre Abwesenheit aufmerksam machen.

Urlaub nicht öffentlich ankündigen

Um zu vermeiden, dass potenzielle Einbrecher von Ihrer Abwesenheit erfahren, sollten Sie zusätzlich darauf verzichten, diese auf Social-Media-Plattformen anzukündigen oder davon zu berichten. Auch von einer speziellen Ansage auf Ihrem Anrufbeantworter sollten Sie absehen.

Maßnahmen zum Einbruchschutz beim Hausbau

Bereits beim Planen und Bauen ihres Hauses können Sie viele Maßnahmen treffen, die ihr Haus wesentlich sicherer machen:

Smart Home“-Lösungen einplanen

Neben Funktionen, die Ihnen im alltäglichen Leben behilflich sein können, bieten Smart-Home-Systeme viele Vorteile beim Thema Einbruchsicherheit. Wichtig sind vor allem die Simulation von Anwesenheit, zum Beispiel durch An- und Ausschalten des Lichts und der Rollläden, und das Verbinden mit Alarmsystemen.

Alarmanlage einbauen

Obwohl eine Alarmanlage auch auf potenziell wertvolle Beute hinweisen könnte, haben sie in den meisten Fällen eher eine abschreckende Wirkung und können im Fall eines Einbruchs wichtige Informationen zur Aufklärung beitragen. Bei der Planung dieser Sicherheitssysteme sollten Sie vor allem darauf achten, sie so zu installieren, dass Einbrecher sie nicht erreichen und damit beschädigen oder komplett zerstören können.

Bewegungsmelder anbringen

Ein weiteres Mittel zur Abschreckung von Einbrechern ist der Einbau von Außenbeleuchtung mit integriertem Bewegungsmelder, da Einbrecher sich eher ungern vorher ankündigen. Auch hier sollten Sie die Beleuchtung so einbauen, dass sie für Einbrecher unerreichbar ist.

Auf Sicherheitsstandards achten

Das Beachten von Sicherheitsstandards und Widerstandsklassen, ist ebenfalls eine wertvolle Investition in die Einbruchsicherheit Ihres Hauses. Einbruchhemmende Fensterscheiben und Rollläden gibt es oft schon für einen kleinen Aufpreis, aber auch sichere Schließzylinder für Fensterbeschläge sind ihren Preis wert, da die Einbrecher abgeschreckt werden und ihr Vorhaben aufgeben, je länger sie brauchen, um in Ihr Haus einzudringen. Auch zu diesem Thema können Sie weitere Informationen bei einer polizeilichen Beratungsstelle erhalten.

Definition: Widerstandsklassen

Die Widerstandsklasse (RC – Resistance Class) einer Tür, einer Glasscheibe oder eines anderen Elements beschreibt, wie gut dieses gegen Angriffe mit verschiedenen Arten von Einbruchswerkzeugen standhalten kann, und trägt so zur Planung ihres Einbruchsschutzes bei. Schutz vor alltäglichen Werkzeugen, wie z. B. Schraubenziehern, Zangen oder Keilen, bietet die Klasse RC2, während die Klasse RC3 auch vor Hebelwerkzeugen wie dem Kuhfuß schützen kann. Auch gegen noch aggressivere Einbruchsversuche mit Schlag- und Sägewerkzeugen (z. B. Hammer oder Axt: RC4) oder elektrischen Werkzeugen (z. B. Bohrmaschinen oder Winkelschleifer: RC5/RC6) können sie sich mit den entsprechend klassifizierten Bauteilen schützen. Für den Durchschnittshaushalt wird i. d. R. mindestens die Sicherheitsklasse RC2 empfohlen, da Täter oft schon nach wenigen Minuten aufgeben, wenn sie nicht erfolgreich sind.

Sichtgeschützte Eingänge besonders sichern

Hohe Hecken und Sichtschutzwände bieten ihnen als Bewohner zwar deutlich mehr Privatsphäre, schützen aber auch Einbrecher vor Blicken von außen. Sie sollten Schwachstellen wie Türen und Fenster in blickgeschützten Bereichen, z. B. Kellereingang, Terrasse etc., daher besonders sichern, beispielsweise durch besonders starke Schlösser oder gut beschlagene Fenster mit hoher Widerstandsklasse.

All diese Maßnahmen können Sie direkt beim Hausbau vornehmen, aber auch das Nachrüsten ist durchaus möglich. Dabei entstehen allerdings oft weitere Kosten. Es ist daher sinnvoll, diese Maßnahmen direkt mit einzuplanen. Unsere Experten bei Bauträgersuche beraten Sie in dieser Phase gerne.

Einbruch: Welche Versicherung lohnt sich?

Um sich finanziell präventiv vor den Folgen eines Einbruchs zu schützen, kann es sinnvoll sein die folgenden Versicherungen abzuschließen:

Hausratversicherung

Die Hausratversicherung ist eine der grundlegendsten und wichtigsten Versicherungen. Sie deckt den Verlust oder die Beschädigung Ihres persönlichen Eigentums im Falle eines Einbruchs ab. Dazu gehören

  • Möbel,
  • Elektronikgeräte
  • Kleidung und andere Gegenstände in Ihrem Haus

Die Hausratversicherung kann auch Schäden durch Feuer, Wasser, Sturm und weitere Risiken abdecken. Sie sollten allerdings darauf achten, dass die Versicherungssumme den Wert Ihres Hausrats angemessen widerspiegelt.

Wohngebäudeversicherung

Diese Versicherung ist wichtig, um Schäden am Gebäude selbst abzudecken, die durch den Einbruch verursacht wurden. Dies kann

  • beschädigte Türen,
  • Fenster und
  • Schlösser umfassen.

Rechtsschutzversicherung

Die Rechtsschutzversicherung kann nützlich sein, um rechtliche Kosten zu decken, falls Sie nach einem Einbruch rechtliche Schritte einleiten müssen, beispielsweise gegen eine Versicherung oder einen Dritten.

Spezielle Versicherungen für Wertgegenstände

Neben der Hausratversicherung kann es sinnvoll sein, einige besonders wertvolle Gegenstände, wie z. B. Kunstgegenstände oder Schmuckstücke, einzeln zu versichern, da sie unter Umständen nicht von der Hausratversicherung abgedeckt werden. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn ihr Wert den Wert der Versicherungssumme übersteigt. Diese wird im Versicherungsvertrag festgesetzt, wobei Wertgegenstände i. d. R. nur bis zu einem vorher festgelegten Prozentsatz versichert werden.

Fazit: Sich vor Einbruchsversuchen zu schützen ist wichtig und notwendig. Dies können Sie bereits durch einige einfache Verhaltensmaßnahmen tun und sich natürlich präventiv versichern lassen. Doch auch vorher durchdachte bauliche Maßnahmen können erheblich dazu beitragen, Ihr Hab und Gut zu schützen.

Mit unserer kostenfreien Bauträgersuche unterstützen wir Sie bei der Suche nach einem Bauträger, der die von Ihnen gewünschten Maßnahmen für höhere Einbruchsicherheit bei Ihrem Bauvorhaben umsetzt.

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