Grundriss planen: Tipps & Tricks fürs Traumhaus

Tipps um den perfekten Grundriss zu planen - Bauträgersuche - Günstig gut gebaut

Wer sein Traumhaus baut, sollte vorab ausreichend Zeit in die Grundrissplanung investieren. Schließlich soll das Haus den individuellen Bedürfnissen der ganzen Familie gerecht werden. Mit anderen Worten: Es muss im Alltag optimal funktionieren – und das voraussichtlich über Jahrzehnte und verschiedene Lebensphasen hinweg.

Worauf es bei der Grundrissplanung Ihres Hauses ankommt, erfahren Sie hier!

Was ist ein perfekter Grundriss?

Spricht man von “Grundriss”, ist damit in der Regel ein maßstabsgetreues Dokument gemeint, welches eine waagerechte Schnittebene eines Gebäudes zeigt. Beim Hausbau bildet der Grundriss die Basis für die gesamte Raumgestaltung und sinnvolle Nutzung der gesamten Wohnfläche. Er zeigt, wo Wände, Türen oder Fenster räumlich angeordnet werden und dient somit als Grundlage für den Bau eines Hauses. Ein perfekter Grundriss berücksichtigt selbstverständlich vor allem die Bedürfnisse der künftigen Hausbewohner, damit die Räume langfristig effizient genutzt werden können. Daneben spielen auch Standort und Ausrichtung des Hauses eine Rolle, schließlich sollen alle Räume optimal mit Tageslicht versorgt werden. Ein gelungenes Zusammenspiel all dieser Faktoren führt schließlich dazu, dass eine gemütliche Wohnatmosphäre entsteht.

9 Tipps zur Grundrissplanung

In unseren Beratungen stellen wir immer wieder fest, dass bei der Grundrissplanung des künftigen Traumhauses einige Stolperfallen lauern. Wir zeigen Ihnen anhand der folgenden Punkte, wie Sie häufige Fehler umgehen können:

1. Tipp:

Bebauungsplan studieren

Als Erstes sollte man sich den Bebauungsplan genau anschauen, denn im „B-Plan“ sind ja die Baubestimmungen aufgeführt, die den grundsätzlichen Rahmen für das Bauprojekt vorgeben:

  • Dachform und -höhe,
  • Geschosszahl sowie die
  • Zulässigkeit von Nebengebäuden, Stellplätzen und Garagen.

So können Sie zunächst die Eckdaten der Planung zusammentragen und wissen, in welchem Rahmen Sie planen können.

Unser Tipp: Schauen Sie sich dazu auch den Beitrag „Wann ist ein Grundstück bebaubar?” an – dort erfahren Sie mehr zur Hausform und Grundstücksplanung!

2. Tipp:

Hausstandort optimieren

Wenn Sie Ihren Grundriss planen, sollten Sie auch die Ausrichtung Ihres Hauses berücksichtigen. Das ist beispielsweise wichtig, um die tagsüber genutzten Räume mit idealen Belichtungsverhältnissen auszustatten, Energie zu sparen und angenehme Raumtemperaturen zu erzeugen. Wir empfehlen:

  • Südseite: Im Süden scheint von mittags bis nachmittags die Sonne. Der Wohnbereich mit Wohnzimmer, Küche oder andere Räume, in denen Sie sich viel aufhalten, sind hier am besten angesiedelt. Um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, empfiehlt sich auch eine Südwestausrichtung.
  • Ostseite: Morgens geht im Osten die Sonne auf – wer also morgens von der Sonne geweckt werden möchte, legt das Schlafzimmer auf diese Seite.
  • Nordseite: Im Norden ist keine Sonne vorhanden, daher können hier Räume untergebracht werden, die wenig Licht benötigen und wenig frequentiert sind (z. B. Gäste-WC, Abstellräume, Flure).
  • Westseite: Gen Abend scheint im Westen noch die Sonne. Für etwas Abendsonne im Wohnzimmer oder auf der Terrasse, beispielsweise mit Blick in den Garten, ist eine Ausrichtung der Wohnräume nach Südwesten empfehlenswert.

Achtung: In vielen Bebauungsplänen ist die Hausausrichtung auf dem Grundstück bereits vorgeschrieben – schauen Sie daher ganz genau in die Vorschriften, ob sich Ihre Wünsche ohne Weiteres umsetzen lassen.

3. Tipp:

Blickachsen berücksichtigen

Oft vergessen werden die Blickachsen bei der Grundrissplanung:

  • Innere Blickachsen, z. B. wenn Sie beim Kochen Ihre Kleinsten im Wohnzimmer im Blick behalten wollen, dann wäre ein offener Wohn-Ess-Bereich eine Option
  • Äußere Blickachsen, z. B. wenn Sie sich Großzügigkeit wünschen und beim Betreten des Hauses bereits der Blick in den grünen Garten schweifen soll

Tipp von der Bauherrin Sandra D.:
“Wenn es um die Fenster geht, sollte man sich vorher gut Gedanken machen. Wir haben ein Fenster umgeplant in eine andere Wand, damit das mit unserer Inneneinrichtung funktioniert. Leider habe ich vorher nicht geguckt, wie das Nachbargrundstück aussieht: Jetzt gucken wir in den Rumpelschuppen unseres Nachbarn.”

4. Tipp:

Familientauglich planen

Die morgendliche Schlange vor dem Badezimmer, Kinderkram, der überall herumfliegt oder zu wenige Rückzugsgelegenheiten, wenn man einfach mal seine Ruhe haben möchte – das sind die Klassiker unter den innerfamiliären Stressfaktoren. Daher gilt:

  • Stauraum effizient mitdenken (etwa unter ungenutzten Dachschrägen)
  • ein kleines Gästebad mit Dusche kann Abhilfe schaffen, wenn viele das Badezimmer nutzen müssen
  • voneinander entfernt liegende oder einfach trennbare Räume können Einzelnen Ruhe bieten
  • langfristige Raumplanung berücksichtigen: aus dem Kinderzimmer kann später ein Home Office werden

5. Tipp:

Funktionalität & Flexibilität: Weniger ist mehr

Wenn Laien den Grundriss einer Immobilie erstellen, neigen sie oft dazu, zum einen den grundsätzlichen Bedarf zu überschätzen und zum anderen die Größen der Räume zu unterschätzen. Wir empfehlen, zu Beginn die Bedürfnisse aller unter die Lupe zu nehmen und alles zu hinterfragen – und zwar offen, ehrlich und kritisch:

  • Wie viele Etagen sollen es werden?
  • Wie viele und welche Räume brauchen wir?
  • Brauchen wir ein Ankleidezimmer oder ein Gästebad wirklich?
  • Wie groß muss das Schlafzimmer, in dem man ja nur schläft, wirklich sein?
  • Wo liegt unser Lebensmittelpunkt – kochen wir gern gemeinsam oder brauchen wir ein Blockbuster-taugliches Wohnzimmer?
  • Lässt sich der für die Kinder einzurichtende Tobe-Keller später einfach in einen Partyraum umfunktionieren?

Hier gilt oft: weniger ist mehr.

6. Tipp:

Kurze Wege

Ebenso zu berücksichtigen sind kurze Wege im Alltag: Von der Küche aus sollte es beispielsweise schnell ins Esszimmer gehen und die Terrasse soll möglicherweise von Küche und Wohnzimmer aus begehbar sein – all das gilt es zu berücksichtigen. Überdenken Sie Ihre Alltagsabläufe als Familie und schauen Sie, welche Konsequenzen für den Grundriss sich daraus ableiten lassen.

7. Tipp:

Ideale Raumaufteilung

Klassischerweise befinden sich im Erdgeschoss eines Einfamilienhauses neben dem Eingangsbereich auch

  • der Hauswirtschaftsraum (oft mit Zugang zur Garage oder zum Carport),
  • die Küche,
  • das Esszimmer und Wohnzimmer (oder ein offener Wohn-Ess-Bereich) und
  • die Diele / der Flur.
  • Je nach Grundfläche ist darüber auch hin und wieder ein Schlafraum (etwa für die Eltern), das Gästezimmer oder ein Büro untergebracht.

Im ersten Obergeschoss befinden sich oft

  • die Schlafräume,
  • Kinderzimmer und ein großes Badezimmer.

Ist ein mehrgeschossiges Haus geplant, punktet es oft mit einem Dachgeschoss. Hier bieten sich weitere Zimmer für die Kinder oder zum Schlafen an, wenn es sich um eine große Familie handelt, oder eher selten genutzte Zimmer wie ein Zimmer für Gäste oder gelegentliche Büroarbeiten – je nach Bedarf der künftigen Bewohner.

8. Tipp:

Wenig Stauräume

Generell zu vermeiden sind Räume mit wenig Nutzen, dazu zählen vor allem Stauräume! Denn diese sind nicht nur kostenintensiv im Bau (z. B. da sie schwer zugänglich sind beim Verlegen des Bodens und unnötigen Verschnitt produzieren), sondern werden häufig im Laufe der Zeit bis zur Decke vollgestellt: Je mehr Raum man hat, umso mehr sammelt sich an! Auch Verkehrsflächen, also Flure und Treppen, sollte man wenn möglich reduzieren und optimieren, damit kein Gedränge entstehen kann.

9. Tipp:

Badplanung einfach halten

Erfahrungsgemäß dauert die Badplanung am längsten. Mit professionellem Know-how ist hier jedoch einiges machbar, z. B. wertvoller Stauraum auf wenig Fläche. Dabei gilt:

  • ausreichend Platz für Versorgungsleitungen muss berücksichtigt werden
  • Bäder machen meist dort Sinn, wo ohnehin Schächte und Leitungen liegen (z. B. das Bad im Obergeschoss liegt über der Küche im Erdgeschoss)

Grundriss zeichnen lassen vom Experten

Egal, ob Fertighaus, Massivhaus, Passivhaus oder ein Zweifamilienhaus mit zwei Wohnungen – den perfekten Grundriss zu planen, ist oft, und gerade für Laien, eine Herausforderung! Wandstärken, ausreichend Fläche zum Stellen der Möbel, Verkehrsflächen oder auch technische Details erfordern oftmals detailliertes Wissen, das sich künftige Bauherren zunächst aneignen müssen. Sparen Sie sich die Mühe und Zeit und nehmen Sie die Hilfe unserer professionellen Raumplaner in Anspruch.

Häufige Fragen zur perfekten Grundrissplanung

Kann ich einen Grundriss selber zeichnen?

Wenn Sie den Grundriss Ihres Hauses planen möchten, können Sie selbstverständlich selbst in die Planung einsteigen und eine Zeichnung von Hand anfertigen. Die meisten nutzen dafür kostenlose Online-Tools. Wir können Ihnen empfehlen, nach den ersten grundsätzlichen Überlegungen einen Profi für die Hausplanung hinzuziehen – das spart nicht nur Zeit, sondern vor allem Nerven! Setzen Sie sich unverbindlich mit uns in Verbindung – wir helfen Ihnen gern weiter!

Wer erstellt einen bemaßten Grundriss?

Einen bemaßten Grundriss erhalten Sie bei einem Architekten oder bei professionellen Raumplanern. Unser Team an Architekten hilft Ihnen hier gern weiter!

Was kostet ein Grundriss vom Architekten?

Die Kosten zur Planung eines Grundrisses von einem Architekten richten sich nach dem Zeitaufwand, der hierbei entsteht. Die Honorare orientieren sich meistens an der Honorarverordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI).

Was muss der Grundriss enthalten?

Zunächst einmal muss der Grundriss maßstabsgetreu sein. Er enthält u. a.

  • die Himmelsrichtungen und die Angabe des Maßstabs
  • Angaben zu den Quadratmetern
  • Position und Größe von Treppen
  • Fenster mit Öffnungsradius sowie
  • Angabe zur Größe der Fenster (z. B. normale Fensterhöhe oder bodentiefe Fenster)
  • mögliche Erker
  • Türen mit Öffnungsradius oder Schiebetüren
  • sämtliche Maßangaben wie Wandstärken
  • Angaben zur Raumnutzung
  • Angaben zu Versorgungs- und Stromleitungen sowie Steckdosen
  • Position etwaiger Heizkörper

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